Dahlien gehören zu den Sommerblumen, die in deutschen Gärten wohl am häufigsten zu finden sind. Auch wir haben in diesem Jahr in unseren eigenen Kräuter- und Gemüsegarten Dahlien gepflanzt. Während es den meisten Gartenbesitzer*innen vor allem um die farbenfrohen Blüten der Dahlien geht, ging es bei uns um etwas ganz anderes. Wir wollen eine in Vergessenheit geratene Delikatesse neu entdecken: Die Dahlienknollen! Mit dem ersten Frost werden wir unsere Dahlienknollen ausgraben und sehen, welchen kulinarischen Schatz wir damit geborgen haben.
Dahlienknollen waren ursprünglich ein beliebtes Nahrungsmittel
Dahlien stammen ursprünglich aus Mittelamerika und wurden durch spanische Eroberer im 16. Jahrhundert nach Europa gebracht. Wie die Kartoffel, die etwa zur gleichen Zeit in Amerika entdeckt wurde, wurde die Dahlie zunächst als Gemüse nach Europa exportiert. Denn in ihren Ursprungsländern waren die Dahlien vor allem wegen ihrer schmackhaften und nährstoffreichen Knollen als Nahrungsmittel sehr beliebt. Während die Kartoffel ihren Siegeszug durch sämtliche Küchen Europas antrat, rückten die Dahlienknollen als Speise schnell in den Hintergrund. Die üppigen und farbenfrohen Blüten der Dahlien interessierten die Menschen in Europa offensichtlich mehr als die braunen Knollen in der Erde. So wurde die Dahlie hierzulande immer mehr zur reinen Zierpflanze und ihr Ursprung als Gemüse und Nutzpflanze geriet in Vergessenheit.
Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Dahlie
Beeindruckt von der Schönheit und Vielfalt ihrer Blüten besitzt die Dahlie bei europäischen Gärtner*innen und Pflanzenzüchter*innen in erster Linie Zierwert. Ihren Ursprung als Nutzpflanze mit nahrhaften Knollen haben die meisten Menschen mittlerweile vergessen. Experimentierfreudige Schweizer Pflanzenexperten haben jetzt jedoch den Nutzwert der Dahlie wiederentdeckt und sind begeistert vom geschmacklichen Potenzial der Dahlienknollen. Markus Kobelt von Lubera erklärt dazu: „Da man bei der Dahlienzüchtung in den letzten Jahrhunderten ausschließlich auf das Aussehen der Blüten Wert gelegt hat, mussten wir zunächst herausfinden, welche Sorten auch geschmacklich überzeugen”. Lubera bietet mittlerweile wieder einige Dahliensorten an, bei denen es weniger ums Aussehen als vielmehr um den Geschmack geht, also weniger um die Blüten als vor allem um die Knollen. (Mehr zu den Lubera-Dahlienknollen…)
Dahlienknollen aus unserem Gemüsegarten
Die neugezüchteten Dahlienpflanzen haben wir im Frühjahr in unseren Gemüsegarten gesetzt. Jetzt vor dem ersten richtigen Frost werden wir sie ernten und daraus verschiedene Köstlichkeiten entwickeln. Unsere Köche planen zum Beispiel Dahlien-Rösti zu braten oder Fingerfoodbällchen zu produzieren, die ähnlich wie Kroketten frittiert werden. Außerdem stehen mexikanische Stew Tacos auf dem Plan. An einem Schokoladendessert mit Dahilienknollen wird ebenso gearbeitet wie an verschiedenen Getränken aus der Dahlienknolle, zum Beispiel einem Dahlien-Drink, einem Likör usw. Wir werden Sie in Kürze über die Ergebnisse unserer kulinarischen Experimente informieren.
Immer auf der Suche nach neuen Genüssen!
Als zweite neue-alte Gemüsesorte haben wir neben den Dahlien in diesem Jahr auch Oca Tubered in unserem Gemüsegarten angebaut. Oca Tubered ist eine Form von Rotem Sauerklee. Auch hier spielt weniger die oberirdische Pflanze mit ihren kleetypischen Blättern und kleinen Blüten eine Rolle als vielmehr die unterirdischen, feuerroten und zapfenartigen Knollen. Verzehrt man die Knollen in rohem Zustand, fällt sofort die Säure auf, die man so selten bei einem Gemüse spürt. Verantwortlich für dieses Geschmackserlebnis ist die gleiche Oxalsäure, die auch den Rhabarber „sauer“ macht. Beim Roten Sauerklee allerdings äußert sie sich eher als leicht zitronenartige Säure, was den Knollen einen angenehm eigenen und andersartigen Geschmack verleiht.
Unsere Köche arbeiten gerade an einem feinen Dip, der diesen speziellen Geschmack der Knollen beim Frischgenuss dezent unterstreichen soll. Da die Haupternte der Knollen aber noch aussteht, die Knollen werden so spät wie möglich erst Ende November/Anfang Dezember geerntet, müssen wir uns noch etwas gedulden mit konkreten Aussagen zu den neuen Gaumenfreuden aus Rieck’s Küche. Wir werden gerne Bericht erstatten, sobald die ersten Ergebnisse vorliegen.
Zögern Sie aber nicht, uns jederzeit zu kontaktieren, wenn Sie mehr über unsere „Experimentierküche“ wissen möchten. Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihre Mail! (Zum Kontakt…)